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Bolivien und Peru: Bergsteigen und Kultur

Von der Reise nach Bolivien, unserem zweiten 6'000er und dem Pilgerpfad zum Machu Picchu.

Vom Titicacasee führt uns die Reise nach La Paz, Bolivien. Die Stadt ist in einem Kessel gelegen, verwinkelt und nicht leicht überschaubar. Mit den Luftseilbahnen machen wir eine Stadtrundfahrt und verschaffen uns einen Überblick aus der Höhe. Jeder Winkel ist überbaut, einige Häuser oben an der Abbruchkante stehen auf unstabilem Fundament und drohen beim nächsten Regen in die Tiefe zu stürzen, dennoch scheinen die Bewohner gelassen. Überall werden Waren angeboten, jeder will am Markt teilnehmen. Zwei markante Berge prägen das Stadtbild - Mt. Potosi und Mt. Illimani. Wir entscheiden uns für die Besteigung des Mt. Potosi und brechen auf zu unserem zweiten 6'000er. Im Basecamp auf 5'100 Meter suchen wir vergebens nach einem geeigneten Platz,  um unser Zelt aufzustellen - es ist zu steinig und zu uneben. Wir übernachten im kuschlig warmen Refugio. Im Aufstieg begleitet uns der Mond, was die Wegfindung erleichtert. Wegen der Kälte sind wir zügig unterwegs und erreichen den Gipfel vor allen anderen und noch vor Sonnenaufgang. Der Blick auf die Lichter von La Paz und El Alto sind gewaltig. Nach wenigen Minuten des Abstiegs erreichen uns auch schon die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. 

Nach einem weiteren gelungenen Gipfelerfolg, entscheiden wir uns zurück nach Peru zu reisen, um Cusco und Machu Picchu zu besuchen. Selbst auf einer Weltreise bleibt nicht für alles Zeit. Wir werden aber irgendwann nach Bolivien zurückkehren... 

So bringt uns der Nachtbus nach Cusco, wo wir zu einem weiteren Trekking aufbrechen, das uns nach Machu Picchu führt. Der Salkantay Trek ist eine Pilgerreise durch wunderschöne Landschaften, welche zum Teil aber stark unter dem Massentourismus auf dem Trail leiden. Der Pfad ist gesäumt von Lodges, Kiosks und Shops. Wir scheinen die einzigen zu sein, die Zelt und Verpflegung im Rucksack mittragen. Unverhofft endet der Wanderpfad an einem Parkplatz, wo die Transportfahrzeuge der organisierten Gruppen warten. Ins nächste Dorf geht es nur noch auf der staubigen Strasse. Wir machen "by fair means" weiter und erfreuen uns an den Bananenbäumen am Strassenrand und dem gezwitscher bunter Vögel. Mit dem Ticket in der Hand können wir am letzten Tag zum Machu Picchu aufsteigen. Eindrücklich präsentieren sich die Ruinen der Inkastadt. Wir geniessen den Tag an diesem mystischen Ort. 

Zurück in Cusco bleiben uns noch wenige Tage vor unserer Weiterreise nach Japan. Wir machen einen Ausflug zu den Rainbow Mountains und nehmen Abschied von Cusco. Es war eine abenteuerliche Zeit in Südamerika, geprägt von Gipfeln und Trekkings. Vermissen werden wir die frischen Avocados, die Höhenluft der Anden und vieles mehr...