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Iran: Die Reise vom Süden zurück in den Norden

Die Kulturreise in den Süden und der Weg zurück in die Berge. Wir entdecken neue Welten und erfahren die Gegensätze des Landes. 

Im Süden Irans ist es in dieser Jahreszeit heiss. Warum also nicht den heissesten Ort der Welt besuchen? Wir fahren mit dem Auto, begleitet durch einen Guide, in die Dasche e Lut in der Provinz Kerman. Einzig die frühe Morgenluft ermöglicht uns den  Anblick der hohen Kalut-Türme sowie die Weite und Schönheit dieser Wüste. Durch den Tag wird es hier mit gegen 70°C unerträglich heiss. Auf dem Rückweg machen wir Halt bei einer Karawanserei und bei Wasserreservoiren mitten in der ausgetrockneten Gegend. Es ist beeindruckend, wie bereits vor Jahrhunderten der Mensch das Wasser in die Wüste gebracht hat, um hier überleben zu können. 

Von Kerman ziehen wir weiter nach Yazd, eine der ältesten Städte Irans. Die engen, verwinkelten Gässchen und die Lehm Häuser faszinieren uns - es erscheint alles wie in 1001 eine Nacht. 

Weiter Richtung Norden erreichen wir die märchenhafte Stadt Isfahan, wo wir über den riesigen Platz bummeln (man sagt der 2 grösste Platz der Welt). Das ehemalige Polofeld ist heute der Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Am südlich ausserhalb gelegenen Berg wollen wir nochmals Klettern. Der Mt. Sofeh erweisst sich als ein Paradies für Kraxler - wir werden bestaunt und fotografiert. 

Ein kurzen Zwischenhalt in Qom, das Zentrum für schiitische Gelehrte, zeigt uns nochmals ein ganz neues Bild - mit strengeren Vorschriften und traditioneller Kleiderordnung. Hierher pilgern auch massenhaft Touristen aus arabischen Ländern. Einen Tag später finden wir den Gegensatz zu Qom am Kaspischen Meer. In Chalus geniessen wir den Sonnenuntergang und das Ferienfeeling bei einem kalten, alkoholfreiem Bier.

Eines der letzen Highlights und noch ein ToDo auf unserer Liste ist die Besteigung des Alam-Kuh, somit wir das Trio der 3 höchsten Berge im Iran komplettiert haben. Wir fahren nach Roodbarak und übernachten im Zelt im Basislager umgeben von zauberhaften Bergen. Der Aufstieg ist einfach und wir haben den Gipfel für uns alleine. 

Unsere Zeit im Iran neigt sich nun dem Ende zu. Zurück in Teheran bereiten wir uns auf die Weiterreise nach Südamerika vor. 

 

Als fremde Gäste wurden wir in diesem Land herzlich empfangen. Selten sind wir auf unseren Reisen auf so viel Interesse, Hilfsbereitschaft, spontanen Einladungen und Grosszügigkeit gestossen. Ein wenig verloren in Teheran angekommen, schauen wir nach 30 Tage Iran auf unvergessliche Erlebnisse zurück. Wir haben auf eigene Faust Berge bestiegen, sind mit Bussen durchs Land gereist, haben diverse Städte und Bazare besucht, persisches Essen mit Tee und Shishas genossen und uns an verschiedenen Kletterwänden bewiesen.

Wir entdecken aber auch viel Abfall und Plastik. Alles wird aus dem Fenster geworfen und bleibt auf unbestimmte Zeit liegen. In Gesprächen mit Iranern erfahren wir oft eine Hoffnungslosigkeit für die Zukunft des eigenen Landes. Unzählige Bilder an den Strassen erinnern noch an die Opfer des letzen Krieges und mit einem nächsten Krieg wird gerechnet. Leider ist die Situation weiterhin instabil. 

Einiges bleibt uns fremd und trotzdem fühlten wir uns niemals unsicher. Es gibt noch vieles zu entdecken in diesem schönen Land - vielleicht beim nächsten Besuch: See you in Iran.